Ausstellungseröffnung am 22.05. 2021 Ein Fleck – Aan Fleck´
April 26, 2021

1789
Meuterei auf der Bounty
Während sich in Paris die revolutionären Truppen um Robespierre formierten um den Sturm auf die Bastille vorzubereiten und damit die Französische Revolution anzettelten, planten in über 15 000 Kilometern Entfernung in der Südsee die Seeleute des von Kapitän Blight geführten Schiffes ihre eigne Revolte, die berühmte „Meuterei auf der Bounty“.
Generationen von Seefahrern, Seglern und Liebhabern maritimer Literatur und Piratenfilmen ist die Geschichte bekannt.
Kapitän Blight war nicht nur ein sadistischer Schiffsführer sondern führte seine Mannschaft auch auf die verheißungsvolle Paradiesinsel Tahiti.
Hier auf Tahiti, wo Stecklinge vom Brotfruchtbaum gesammelt und auf die Antillen gebracht werden sollten, lernten die Seeleute nicht nur exotische Früchte sondern auch die freie Liebe kennen. Ungünstige Winde erzwangen einen langen Aufenthalt auf der Insel und am Ende den Kapitän in die undankbare Position die verwöhnte Mannschaft danach wieder auf eine entbehrungsreiche Reise zu führen. Schon nach wenigen Wochen machte sich Unmut breit und die ersten Seefahrer um Christian Fletcher begannen erste Überlegungen für eine Meuterei.
In der Nacht vom 27 April auf den 28 April 1798 war es soweit. Der Kapitän und seine treuen Seeleute wurden überwältigt und die Bounty wurde von den Meuterern übernommen. Der überwältigte Kapitän wurde nebst seinen Leuten auf Booten ausgesetzt.
Unter seinen Habseligkeiten die er mitführen durfte war auch das Logbuch, in das er alle Vorkommnisse der Meuterei minutiös vermerkte!
Doch eine Unachtsamkeit sollte über 200 Jahre später eine Ungeheuerlichkeit zum Vorschein bringen.
Ein Restaurator der Staatsbibliothek in Sydney wurde vor einigen Jahren mit der Restaurierung des alternden Logbuchs beauftragt. Ein Kaffeefleck der über mehrere Seiten des Logbuchs verlief erregte sein Erstaunen. Befand sich doch zwischen den durchgehend befleckten täglichen Logbuchseiten, eine Seite ohne Flecken!
Ausgerechnet die Seite des Tages an dem die Meuterei stattfand wurde offensichtlich nachträglich ausgetauscht! Ausführliche wissenschaftliche Untersuchungen ergaben: dasselbe Papier, dieselbe Tinte, dieselbe Schrift von Kapitän Blight persönlich. Sollte Blight nachträglich die angehenden Seefahrer-Karrieren adliger wichtiger Seeleute, die sich anfangs auf die falsche Seite geschlagen haben, geschützt werden oder war alles ganz anders ? Und ist die nachträgliche Manipulation historischer Dokumente zur Wahrung von Interessen bestimmter Gruppen eine Strategie die sich bis heute gehalten hat?